Aufgrund eines Gespräches mit einem Kollegen gehe ich mit der Idee schwanger, zum jeweils aktuellen Rennen mal etwas das Setup zu diskutieren, um Einsteigern das Leben einfacher zu machen. Im Klartext soll es dabei vielleicht nicht so sehr darum gehen, wie man das letzte Hundertstel rausquetscht sondern darum das Auto erst mal fahrbar zu machen.
Anlass, damit heute anzufangen ist das anstehende NOS Gedöns mit dem Lamborghini Aventador, an dem sicher einige Neulinge verzweifeln werden.
Ich mach das mal ganz vorsichtig weil ich wirklich nicht der allerschnellste bin. Aber vielleicht hilft das gerade den Neuen mal einen Weg ins Renngeschehen zu weisen.
Äh ja für Feedback ob ich den Quatsch lassen soll oder weitermachen wäre ich dankbar und ebenso für Tipps anderer Fahrer. Im Idealfall wäre das eine Diskussion in der verschiedene Ansätze vorgestellt werden.
So, soweit der Disclaimer ...
Nun zum Fall NOS Club 2018 am 30.06. mit dem Lambo
Das Auto ist eine Kreuzung aus Luftkissenfahrzeug und Kanonenkugel und ziemlich schwer fahrbar. Es ist instabil wie noch was und was tun mir jetzt damit?
Nach einer Runde ist mir klar: da geht nix mit einem schnellen Setup, ich muss die schwangere Kuh einfach nur irgendwie fahrbar kriegen und dazu habe ich nur wenige Einstellmöglichkeiten. Keinen Stabi, Federn, Dämpfer - gibt's alles nicht. Was bleibt sind Sturz, Spur, Reifendruck und ein bißchen Fitzelkram.
Na toll...
1. So, zum testen mache ich immer mal Traktionskontrolle und ABS aus um zu sehen wie sich das Auto dann verhält und stelle fest, dass ich ohne ABS viel besser zurecht komme als mit. Die Traktionskontrolle hab ich wieder eingeschaltet, obwohl es für mich eigentlich nicht viel Unterschied macht.
2. Um am Setup zu basteln mache ich auch immer den Tank erst mal halb voll - später dann nehme ich die Hälfte dessen, was ich zum Rennen zu tanken gedenke. Hier brauche ich pro Runde grob 9 Liter mal 8 Runden plus Reserve sind fürs erste 90 Liter. Davon die Hälfte also 45 Liter
3. stelle ich sehr bald fest, dass die Reifen die Temperatur nicht halten und zu kalt werden. Bei so einem Auto ist das tödlich
4.Wegen 3. habe ich nun ein Problem
Normalerweise kann man sich mal (mit allem Vorbehalt aber für Anfänger erst mal gut genug) folgendes in den Hinterkopf tun
Spur: vorne ein wenig negativ, hinten ein wenig positiv. Sagen wir mal so ca. +/- 0.1
Sturz: so, dass der Temperaturunterschied der Reifen zwischen innen und außen ca. 10°C beträgt
(Profis, bitte nicht schlagen)
Nun habe ich aber das Problem dass die Karre A übersteuert wie die Sau und B die Reifen zu kalt laufen. Also stelle ich den Sturz vorne nicht optimal ein (-1.7), möchte aber trotzdem dass die Reifen auf der richtigen Temperatur laufen, so dass ich die Spur deutlich höher negativ einstelle als ich das normalerweise tun würde (ca -0.25).
Mir ist immer noch lieber, das Auto schmiert mal vorne weg, als dass mich ständig das Heck überholt.
Hinten dagegen versuche ich beim Sturz dem Ideal nahe zu kommen (-3.2), stelle aber ebenfalls die Spur mehr positiv als normal wegen der Temeratur. (ca. 0.2)
5. mit dem Reifendruck beginnt dann der philosophische Teil. Ich hab mir den etwas höher eingestellt als default, weil es sich besser anfühlt. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
6. vollends philosophisch wird's nun.
Was mag das Auto und was mag es nicht?
ruckartige Lenkbewegungen, bremsen in der Kurve, alles plötzliche ist zu vermeiden.
Beim Bremsen Auto geradestellen, volle Lotte in die
Eisen, Bremsen lösen und dann einlenken funktioniert für mich noch am besten. Nach schnellen Kurven muss man fast immer leicht gegenlenken um das Auto wieder zu stabilisieren. Ansonsten viel mit Stützgas rollen lassen. Bei abrupten Lastwechseln ist der Abflug so gut wie sicher.