Dann auch mal ein kleiner Rennbericht von mir (McLaren):
Obwohl ich es mir mehrmals vorher vorgenommen habe, habe ich leider erst am Rennabend gegen 19 Uhr erstmals (wieder) in Zandvoort im Rennauto gesessen. Also eben einen Rhythmus gesucht (und auch gefunden), Reifendrücke abgestimmt, und ganz minimale Setupanpassungen gemacht.
Eigentlich war ich auch glücklich damit was ich da so fabriziert habe. Am Ende der Quali zweimal 1:35,9xx gefahren. An sich ganz nett, aber in diesem Umfeld halt auch nur die kleine Schwester von Scheiße.
Resultat: P15 mitten im Pack.
Im Rennen habe ich dann, speziell auf dieser Strecke, auch nur auf den großen Knall gewartet, und gehofft mich raushalten zu können. Der kam aber nicht. Also wie an der Perlenkette aufgereiht, am Limit über diese schmale anspruchsvolle Strecke. Es gibt entspanntere Rennsituationen. Vor mir Jens Schumann im M3, bei dem ich mir eingebildet habe das ich etwas schneller könnte. Hinter mir Marcel Schmarsen ebenfalls im M3, der sich recht deutlich das Gleiche bzgl. meiner Wenigkeit eingebildet hat. Also in der Perlenkette versucht Jens nicht abzuschießen, gleichzeitig nach einer Möglichkeit gesucht wo ich vielleicht vorbei könnte, und auf den Rückspiegel geschaut um Marcel abzuwehren, und mich vor allem nicht von ihm abschießen zu lassen.
Irgendwann Anfahrt Audi-S hat sich Marcel innen daneben gebremst. Ich war mir eigentlich sicher, dass das zu spät war, und ich entweder direkt wieder innen durch kontern könnte, oder er gar geradeaus im Kies landet. Aber er hat das irgendwie hinbekommen, und war nun vor mir.
Ich hab mir dann vorgenommen mir das mal von hinten anzuschauen, was sich nun zwischen Marcel und Jens anbahnt. Es dauerte auch nicht lange, dann hatten die beiden ein Techtelmechtel ausgangs Audi-S, das ich nutzen konnte um rechts vorbei zu gehen. Dann war für mich "Hammertime". Schnell von den beiden lösen und frei schwimmen. Die erste Runde hat das super geklappt, zweite Runde war 4/10 zu langsam, aber auf Dauer konnte ich einen kleinen Sicherheitsabstand etablieren, der ausreichte um nicht mehr akut in den Rückspiegel schauen zu müssen, und mich nach vorn zu orientieren.
Dann näherte ich mich KFB56 im Bentley. Und ich sah es kommen, dass kurz nachdem ich ihm im Heck sitzen würde, die ganze Baggage von hinten kommt. KFB war 11., ich 12. und Schumann/Schmarsen/Oberath/Full drohten als 4er-Pack von hinten.
Zum Glück für mich, dreht sich KFB beim Einlenken in Scheivlak raus, und der Weg war frei, ohne Zeit zu kosten.
Nächster vor mir war Stefan Krähling, mit über 5 Sek. Vorsprung. Der muss zu dem Zeitpunkt ein defektes Auto gehabt haben, denn ich konnte mich nähern. Mit seinem frühen Boxenstopp ging ich vorbei. Nächster war Jens Aluzar. 25 Sek. Abstand und andere Liga.
In die Box bin ich dann erst spät, um den Platz auf der Strecke nutzen zu können. Der Stop selbst war dann nur geht so. Mit dem Ergebnis, dass ich Jens Schumann an der Ausfahrt wieder direkt hinter mir hatte. Aber mein Speed war wohl einfach einen Tick besser, und ich konnte wieder Distanz zwischen uns bringen.
Immerhin war ich somit stabil auf P9 unterwegs. Damit war ich nicht direkt unglücklich. Zumal das Rennen für mich top gelaufen ist, und ich alles in meiner Macht stehende erreicht habe. Ich schaute also das ich die Konzentration halte, und meinen Abstand nach hinten manage.
Leider musste ich dann zum Rennende feststellen, dass mir 2 Liter Sprit fehlten. Ich habe wie immer mit dem ACC Results Companion meinen Sprit berechnen lassen, plus zwei Runden. Leider habe ich darauf auch so sehr vertraut, dass ich während das Rennens gar nicht mehr gegengeprüft habe. Ich weiß jetzt auch nicht, ob mein Durchschnittsverbrauch höher war als vorausberechnet, oder ob Michael einfach zu schnell gefahren ist, und somit eine zusätzliche Runde nötig wurde. Auf jeden Fall hat es nicht gereicht. Der nötige Splash&Dash hat mich dann auf P14 zurück geworfen. Sehr ärgerlich! Aber insgesamt war es trotzdem ein spannendes Rennen, und ich habe einen Fehler gemacht, den ich nun nie wieder machen werde.